Fokus auf Fusionswerkstoffe und Superlegierungen: Highlights aus dem AK „Mechanisches Verhalten von Werkstoffen bei hohen Temperaturen“
Die Sitzung des Arbeitskreises „Mechanisches Werkstoffverhalten hoher Temperatur“ am 15. Oktober 2025 am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching bot einen kompakten Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Hochtemperaturwerkstoffforschung. Die Kombination aus etablierten Themen und neuen Impulsen machte die Veranstaltung für die Teilnehmenden besonders wertvoll.
Zu Beginn der Sitzung des AK „Mechanisches Werkstoffverhalten hoher Temperatur“ stellte Prof. Rudolf Neu die Forschung am IPP, insbesondere im Bereich der Fusionswerkstoffe, vor und hieß die Teilnehmenden herzlich willkommen. Diese Einordnung bildete den Rahmen für die anschließenden Beiträge und verdeutlichte die enge Verzahnung von Werkstoffentwicklung und Fusionsforschung.
In insgesamt zehn Vorträgen behandelten Experten ein breites Spektrum an Themen rund um Hochtemperaturwerkstoffe und deren mechanisches Verhalten. Der Schwerpunkt lag dabei insbesondere auf klassischen Werkstoffen wie Nickelbasis-Superlegierungen und Wolframwerkstoffen für den Einsatz in Fusionsreaktoren. Darüber hinaus wurden neue Superlegierungen auf Eisen- und Kobaltbasis, die Auswirkungen von Wasserstoff, additiv gefertigte Titanlegierungen und Methoden zur Charakterisierung von Werkstoffen mittels hochenergetischer Röntgenbeugung vorgestellt. Auch die Bestimmung elastischer Eigenschaften mittels Resonanz-Ultraschallspektroskopie stieß auf großes Interesse. Ein Highlight der Veranstaltung war der Vortrag von Dr. Johann Riesch, der tiefere Einblicke in neuartige wolframfaserverstärkte Wolfram-Verbundwerkstoffe gab.
Am Ende der Vortragsreihe diskutierte die Arbeitsgruppe ihre nächsten Schritte. Das nächste Treffen ist für Anfang Oktober 2026 geplant. Darüber hinaus informierte Dr. Neumeier über zwei Symposien, die im Rahmen der MSE 2026 stattfinden werden: „Metallische Hochtemperaturwerkstoffe für strukturelle Anwendungen” und „Werkstoffe für plasmaausgesetzte Komponenten in zukünftigen Fusionsreaktoren”. Beide Veranstaltungen bieten spannende Möglichkeiten zum fachlichen Austausch und sind für die Teilnehmer der Arbeitsgruppe von großem Interesse.
Der Tag endete mit einer Besichtigung der Forschungseinrichtungen des IPP. Die Teilnehmer erhielten einen exklusiven Einblick in die Versuchsanlage ASDEX Upgrade zur Entwicklung von Fusionsreaktoren, den Wärmeflussprüfstand GLADIS und den Tandembeschleuniger. Diese Besichtigung verdeutlichte die praktische Forschung und die technologischen Herausforderungen, die mit der Suche nach Energiegewinnung durch Kernfusion verbunden sind.
